Eine Stadt, die 29.000 Einheimische zählt, aber im Jahr fast 1 Million Besuchern Gastfreundschaft bietet, muss von besonderer Art sein. Die Stadt Kevelaer liegt auf der linken Rheinseite, am unteren Niederhein, unweit der niederländischen Grenze. Mit den Nachbarstädten Kleve und Xanten weist es auf eine reiche historische Vergangenheit hin, die dem Besucher einiges an "alten Steinen" zu erforschen gibt.
Die Stadt erschließt sich dem Tourist erst einmal als Pilgerstadt der katholischen Kirche zu Ehren der Gottesmutter. Die Hauptzeiten, in der die Fuß- und Buspilgergruppen ankommen, ist September und Oktober. Der fromme Charakter gibt dem Besucher Kevelaers das Gefühl, dass hier bei aller Betriebsamkeit auch außerhalb der Pilgerzeiten die Zeit langsamer fortschreitet als sonst wo.
Im Zentrum der Stadt befindet sich der Kapellenplatz mit der Gnadenkapelle, der Basilika, der Kerzenkapelle und der Beichtkapelle. Die ersten Zeugnisse der Stadt gehen auf die später Eiszeit, auf 800 vor Chr. zurück. Die Römer, Spanier, Franzosen, alle haben sie Ihre Spuren mit Kriegen und Besatzungszeiten hinterlassen. Das zu erforschen ist ein Reiz in dieser Stadt.
Die Wallfahrten begannen erst im 17. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Beliebt bei Touristen ist der Nierswanderweg, der auch mit dem Fahrrad benutzt werden kann und der über Schloss Wissen und der Nachbargemeinde Weeze bis zur Stadt Goch führt. Im Bereich des Flüsschens Niers sind Paddeltouren beliebt.
Eine besondere Art von politischer Diskussion und Koketterie betreibt die Stadt Kevelaer in Bezug auf ihren ehemaligen Ehrenbürger Adolf Hitler. Die Erhenbürgerschaft ist nie aberkannt worden, weil man sich auf § 34 der Gemeindeordnung für das Land Nordrheinwestfalen beruft, nach der eine Ehrenbürgerschaft mit dem Ableben der gewürdigten Person erlischt. Man ist der Ansicht, dass man diese daher nur zu Lebzeiten einer Person aberkennen kann und man sie gar nicht aberkennen muss.